26.10.07 08:00
Viennale-Tagebuch, Teil 6: Halbzeit!Socken sortieren, eine kurze Zwischenbilanz
Ist schon Halbzeit, ja? Kaum zu glauben, aber wahr. Sieben Tage sind vorbei, sechs kommen noch. Zeit, eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen.
Das diesjährige Festival kann schon einige Highlights auf der Habenseite verbuchen, unter anderem Fay Grim, Am Ende kommen Touristen und Prinzessinnenbad. Die größte Überraschung war für mich allerdings Paul Schraders The Walker, der damit wohl seinen besten Film der jüngeren Vergangenheit ablieferte. Erstaunlich vor allem, mit welcher Leichtigkeit The Walker Tony Gilroys Michael Clayton im Staub zurück ließ, der sich ebenfalls an einer Krimi/Charakterstudien-Zweiteilung versuchte. Und hinter Michael Clayton stecken mit Steven Soderbergh und George Clooney immerhin zwei der erfolgreichsten und talentiertesten Produzenten in Hollywood derzeit. Womit wir auch schon bei Enttäuschungen wären. Von Michael Clayton hatte ich mir ebenso mehr versprochen wie von Claude Chabrols Die zweigeteilte Frau. Beides klassische Beispiele dafür, dass manche Filme einfach nicht genug hergeben, um zwei Stunden zu füllen. Die einzige wirkliche Enttäuschung war für mich allerdings bisher nur Free Rainer. Und da können sich die PR-Agenturen noch so sehr bemühen, das Gegenteil zu propagieren, für mich taugt der in Summe höchstens als TV-Ausstrahlung an einem verregneten Sonntag, wenn man gerade nichts besseres zu tun hat – wie zum Beispiel Verwandte besuchen oder Socken sortieren. Und dass Moritz Bleibtreu in seiner Nebenrolle in The Walker mehr gefordert wird als in seiner Hauptrolle in Free Rainer, spricht auch nicht gerade für Hans Weingartner. Dass der deutsche Film es besser kann, und vor allem differenzierter und subtiler, zeigt zum Beispiel Am Ende kommen Touristen, Robert Thalheims Coming-of-Age Geschichte über einen Zivi in Auschwitz. Sicherlich mag man mir jetzt vorwerfen, Free Rainer und Am Ende kommen Touristen seien nicht mal ansatzweise vergleichbar, und ein Film über Auschwitz habe aufgrund der Thematik sowieso direkt einen Bonus. Ersteres mag stimmen, zweites sicher nicht. Es sind die Ansätze, mit denen an die Filme heran gegangen wurde. Thalheim überraschte mich mit seinen intelligenten Blickwinkel, Weingartner bot dagegen halbgares Revoluzzerprogramm. Alles Weitere dazu steht in den jeweiligen Filmkritiken. Was allerdings auch festgehalten werden muss: Mit so wirklich breitem Grinsen, wie im letzten Jahr bei Little Miss Sunshine oder A Prairie Home Companion, bin ich zur V´07 allerdings noch nicht aus dem Kino gegangen. Das kann sich aber noch ändern, denn in der zweiten Viennale-Hälfte folgen die Musik-Filme I’m Not There, Control und Lou Reed’s Berlin. Und Diary of the Dead, natürlich. Notiz am Rande: Hanoi Jane hab ich übrigens nicht getroffen, dafür schau ich mir am Montag Barbarella an.
(cs)
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