Dark Blue

Kritik: Sgt. Eldon Perry (Kurt Russell) ist einer der härtesten Cops von Los Angeles. Um die Kriminellen hinter Gitter zu bringen prügelt er die Beweise auch schon mal aus ihnen heraus, oder er fabriziert sie gleich selbst.
Sein Partner Bobby Keough (Scott Speedman), seit drei Wochen in der Einheit, hat zunehmend Probleme damit, dem Gesetz zu dienen indem man sich darüber hinwegsetzt. Solange es ihm hilft, unterdrückt er seine Bedenken jedoch.

Als die beiden einen brutalen Raub-Überfall untersuchen, stossen sie auf ein Geflecht aus Intrigen, Vetternwirtschaft und Korruption, das bis zum Polizeichef führt. Als die Grenzen zwischen Gut und Böse zunehmend verschwimmen, gerät auch Perry in einen Gewissenskonflikt.


Regisseur Ron Shelton und sein Kameramann Barry Peterson fangen die Atmosphäre der Armen-Viertel von L.A. gut ein. Alles ist irgendwie schmutzig, nichts traut sich, wirklich farbenfroh zu sein. Wer hier aufwächst hat offenbar keine andere Wahl, als kriminell zu werden - egal auf welcher Seite des Gesetzes.
Diese Tragik ist gleichzeitig das grosse Problem des Films, denn es bleiben keine Sympathieträger übrig.

Kurt Russell hat auch seine liebe Müh´, Perry als Helden des Films zu spielen, denn dieser handelt bei aller Rechtschaffenheit schlicht und einfach zu asozial, als das er eine Identifikationsfigur abgeben könnte. Und für einen glaubhaften Wandel vom Saulus zum Paulus hat Drehbuch-Autor David Ayer die Figur viel zu dünn ausgearbeitet. Da nützen auch seine Beteuerungen, die Gangster wären ja noch schlimmer, nicht mehr viel.