USA, 2012
Kinostart: 26.04.2012

Liebe Freunde des gepflegten Superhelden-Kinos, ein langer Weg liegt hinter uns. Nach Jahren der Planungen, endlosen Ankündigungen und ganzen Filmen als Appetithappen, ist es nun endlich so weit: Marvel’s The Avengers, das Ensemble-Abenteuer der Marvel Studios, kommt in die Kinos. Wenige Filme werden mit einer derartigen Erwartungshaltung konfrontiert, und noch weniger Filme können einer solchen gerecht werden. Wie ist es nun um The Avengers bestellt?

Nach den Geschehnissen in Kenneth Branaghs Thor sinnt Thors Bruder Loki auf Rache. Mit Hilfe des Tesseracts, eines magischen Würfels, der unerschöpfliche Energie birgt, plant er, die Erde zu erobern.
Während seine Vorgesetzten diverse Untergangsszenarien gegeneinander aufwiegen, leitet S.H.I.E.L.D.-Chef Nick Fury einen verzweifelten Rettungsplan ein: Die Avengers-Initiative, die die mächtigsten Superhelden der Welt zusammen bringt.

Die vielleicht spannendste Frage im Vorfeld lautete, ob die Größe der Superheldentruppe dem Film zum Vor- oder Nachteil gereichen würde. Iron Man, Thor, Captain America und der Hulk haben allesamt mit Leichtigkeit ihre eigenen Filme getragen, und auch andere Figuren wie Fury, Spionin Black Widow und Bogenschütze Hawkeye blicken eigenen Leinwand-Abenteuern entgegen. Diese überlebensgroßen Charaktere unter einen Hut zu bringen, war sicher nicht die leichteste Aufgabe.
Autor und Regisseur Joss Whedon meisterte sie mit Leichtigkeit, indem er das augenscheinliche Problem zum Programm machte. Ein großer Teil des Films dreht sich um die Rekrutierungen der über den Erdball verstreuten Figuren sowie deren testosterongetränkte Revierkämpfe. Dass die Zusammenarbeit dieser grundverschiedenen Alphatiere nicht immer zivilisiert vonstatten geht, birgt den größten Spaß am Film - wenn es mal zu ernst wird, gibt es stets irgendwelche Kabbeleien, um die Atmosphäre wieder aufzulockern. Nicht zuletzt bekommt Jeder die ihm gebührende Leinwandzeit, ohne dass der Erzählfluss darunter leidet.

Doch natürlich ist The Avengers kein Dialogfilm, und so dürfte es vielen Fans vor allem auf eins ankommen: die Action.
Auch hier liefert der Film, was das Herz begehrt. Die zahlreichen Actionszenen sind ordentlich in Szene gesetzt, tricktechnisch einwandfrei und Dank der überaus unterschiedlichen Kämpfer abwechslungsreich.
Kurz gesagt: es ist eine Wohltat, eine solche Zerstörungsorgie zu erleben, ohne dafür einen Film von Michael Bay ansehen zu müssen.

Marvel’s The Avengers ist genau der Film geworden, der er werden sollte: Packende Action, gepaart mit zumindest in der englischen Originalversion cleveren Dialogen und nicht zuletzt einem Ende, das gespannt auf die weiteren Abenteuer macht.
Glasklare Empfehlung.

Felix Flex” Dencker